Bildung für Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der LUKAS Schule

Wie genau findet in der LUKAS Schule die Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung eigentlich statt? Hier einmal eine ausführlichere Darstellung der Aktivitäten, für die die LUKAS Schule die Auszeichnung erhielt.

Der Projektzeitraum 2019 - 2022 fand aufgrund der Corona-Pandemie unter erschwerten Bedingungen statt. Dies wurde bei der Bewertung durch die Jury berücksichtigt.

Die LUKAS Schule entfaltete Aktivitäten in zwei Handlungsfeldern, erstens „Klimawandel, Energie, Klimaschutz“ und zweitens „Biologische Vielfalt/Biodiversität“.

Projektbeteiligte innerhalb der Schule waren:

  • Kathrin Kühn (Lehrerin im Wahlpflichtbereich der LUKAS Realschule)
  • Dr. Marco Langer (Erdkunde, Physik)
  • 8. Klasse Realschule, im Fach „Naturwissenschaftliches Praktikum“: Datenerhebung, Auswertung und Betreuung der Messinstrumente
  • 6. Klasse und 8. Klasse Realschule, im Fach „Informationstechnische Grundbildung“: Handhabung der Diagramme
  • Elias Krause - Schüler - Programmierung Datenschnittstelle
  • Volker Paul (Informatik, Betreuer von Elias Krause)
  • Monika Breyer (Fach Mathematik: Daten, Diagramme)
  • Dr. Kristina Koch (Fach Erdkunde: Klimadiagramme)
  • Fächer Erdkunde, Physik: Klima, Klimaschutz

Im Handlungsfeld 1 wählte die LUKAS Schule das Thema „Klimawandel in Bassum? Klimastatistische Analysen und Erhebungen im Umfeld der LUKAS Schule“. Ziel war es, das sehr komplexe und abstrakte Thema Klima/Klimawandel zu vermitteln. Hierfür sollten bereits eingetretene Veränderungen vor allem auf regionaler Ebene aufgedeckt werden. Im Umfeld der Schule sollten Daten zum Mikroklima erhoben werden. Dies konnte jedoch aufgrund der Coronapandemie nur eingeschränkt durchgeführt werden.

In der Klassenstufe 10 des LUKAS Gymnasiums wurde das Thema "Klimawandel in Deutschland" anhand von Jahresdaten zu Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer analysiert und beschrieben. Durch die aufbereiteten Ergebnisse konnten die Schülerinnen und Schüler aufzeigen, dass der Klimawandel nicht nur durch eine kurzzeitige einmalige Änderung der Temperaturverhältnisse charakterisiert wird, sondern einen Trend darstellt, der sich seit fast 20 Jahren im gesamten Großraum Deutschlands vollzieht. Zudem wurde den Klassen bewusst, dass nicht nur Temperaturdaten zur Beurteilung des Klimawandels herangezogen werden sollten, sondern auch weitere Wetterelemente wie Niederschlag und Sonnenscheindauer einbezogen werden müssen. Diese wurden auch analysiert.

Das Thema „Photovoltaik“ wurde besprochen und dabei anhand von Rechenaufgaben die globalen Potenziale der erneuerbaren Energieformen am Beispiel der Sonnenenergie in Deutschland und auch der Sahara diskutiert. In der Klasse 8 RS entstand ein Projekt zum Thema „Solar-Thermie“ in Physik. Dazu wurden Gartenschläuche und diverse wärmedämmende Materialien verbaut, um herauszufinden, wie hoch der Anteil der Sonnenenergie zum Aufheizen des Wassers liegt. Diese Anlagen wurden akribisch von den Schülerinnen und Schülern in Kleingruppen (2-3 Personen) gebaut. Die Ausführung konnte aber leider nicht mehr stattfinden.

In der Klassenstufe 10 der LUKAS Realschule wurden im Fach Erdkunde regionale Fallbeispiele zu den Folgen des Klimawandels umfassend erläutert und diskutiert.

Gleichzeitig war es möglich einen Schüler des LUKAS Gymnasiums, Elias Krause, zu gewinnen eine Einzelarbeit in Informatik hinsichtlich der Aufbereitung der Rohwetterdaten durchzuführen. Hier entwickelte Elias Krause ein Tool, welches die Rohdaten der Wetterstation so aufbereitet, dass den Schülerinnen und Schülern der 7. und 8. Klasse die Wetterdaten möglichst einfach in Form von Diagrammen zur Verfügung stehen.

Ein Technik-Projekt (Technik, 8. Klasse der LUKAS Realschule), welches einen Flug eines Wetterballons realisieren sollte, konnte durchgeführt werden. Der Wetterballon enthielt Messinstrumente, wie einen Temperatursensor oder Luftfeuchtesensor, die Wetterdaten während des Fluges aufnehmen sollten. Leider konnte der Wetterballon nicht wieder gefunden werden, so dass alle Daten verloren gingen.

Die 8 RS nahm an der Aktion „Grünes Herz“ teil.

Folgende Lernprozesse konnen nachhaltig erfolgen:

  • gemeinsam mit anderen planen und handeln können;
  •  interdisziplinärer Erkenntnisse gewinnen und handeln;
  • an kollektiven Entscheidungsprozessen teilhaben können;
  • sich motivieren zu können;
  • aktiv werden.

Im Handlungsfeld 2 „Biologische Vielfalt/Biodiversität“ wurden viele langjährige Aktivitäten und Projekte konsequent weiterverfolgt. Hier eine Auflistung: Bienenprojekt, Schulgarten, Beobachtungen am Teichbiotop, Setzlingspflege, Blühstreifen, Jugend forscht, LUKAS Kindergarten - Außengelände naturnah anlegen, Projekttage - Bau eines Hochbeetes aus Paletten, Wanderausstellung 2000 m². Auch hier waren aufgrund der coronabedingten Lockdowns Schüleraktivitäten zum Teil eingeschränkt oder unmöglich.

Ziel der Projekte war es bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein für den Umweltschutz zu stärken und sie dafür zu sensibilisieren, dass es sich lohnt mit eigenen kleinen Aktionen aktiv zu werden. Die Kinder und Jugendlichen sollten durch Fühlen, Schmecken oder Sehen für Themen wie nachhaltiges Handeln, Fördern der biologischen Vielfalt und Naturschutz sensibilisiert und ermutigt werden, selbst aktiv werden, indem sie diese als Selbstverständlichkeit ansehen. Ein Aspekt war, dass sie durch einfache Ermittlung von Umweltparametern den Zustand von Boden und Wasser beurteilen und durch geeignete Maßnahmen verbessern können.

Hier die Projekte im Einzelnen:

  • Bienenprojekt

Das Bienenvolk des Projekts hat seit 2016 seinen Standort auf dem Gelände der LUKAS Schule und wird von wechselnden Klassen im Wahlpflichtunterricht der LUKAS Realschule betreut. Die meisten Arbeiten am Bienenvolk mussten während der Coronazeit von der Lehrkraft übernommen werden, damit der Schule weiterhin ein Bienenvolk zur Verfügung steht. Die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler beschränkten sich auf die Erstellung von Honigglasetiketten und sporadische Beobachtungen der Bienenweide.

  • Schulgarten

Hier konnte die Schule ihre Kooperation mit der „Ackerdemia“ weiterführen. In 2020 konnten die Klassen während der Aussaat und bei den ersten Pflanzungen nicht dabei sein. Sie übernahmen aber anschließend die Pflege und Ernte im Gemüsegarten. Im Vordergrund stand immer, dass sich die Schülerinnen und Schüler unserer Schule Wissen über den Gemüseanbau aneignen, Wertschätzung für Natur und Lebensmittel entwickeln, nachhaltiger handeln und sich gesünder ernähren.

  • Beobachtungen am Teich

Die Beobachtungen am Teich, welcher innerhalb des Schulgeländes liegt (Regenrückhaltebecken) konnten aufgrund der Coronalage nicht durchgängig erfolgen. Die Beobachtungen bezogen sich auf die Qualität des Wassers (pH-Wert, Sauerstoffgehalt, elektrische Leitfähigkeit, Trübung), die Tierwelt in und am Teich sowie die Pflanzenwelt in und am Teich. Trotz der wenigen Beobachtungen konnten die Mädchen und Jungen feststellen, dass sich innerhalb des Schulgeländes ein kleines eigenständiges Biotop entwickelt hat und dieses eine große biologische Vielfalt enthält.

  • Blühstreifen

Die vom NABU Weyhe gespendeten Sämereien für eine größere Blühwiese konnten nicht von den Klassen ausgetragen werden. Das übernahmen Hausmeister und Lehrkraft. Durch die anfangs geringen Pflegemaßnahmen konnte sich die Blühwiese nicht entwickeln. Während der Coronazeit  beschränkten wir den Blühwiesenanteil auf wenige Quatratmeter. Beobachtungen und Auswertungen konnten nicht konsequent durchgeführt werden.

  • Jugend forscht

Die Projekte, mit denen sich die Schüler für den Jugend forscht Wettbewerb bewerben, beschäftigen sich regelmäßig mit umweltrelevanten Themen, z.B. Testen von Mulchmethoden für den Gemüsegarten, Entwicklung einer nachhaltigen Bewässerungsanlage für den Schulgarten oder Beobachtungen zu Lebensräumen, wie z.B. den Stall.

  • Projekttage

Im Juli 2021 konnte die LUKAS Schule eigene Projekttage durchführen. Unter anderem wurden hier aus Paletten Hochbeete und Bänke gebaut.

  • Setzlingspflege

Die Setzlinge wurden im Projektzeitraum regelmäßig gepflegt und die Entwicklung beobachtet. Ein Weideniglu konnte fertiggestellt werden.

Projektbeteiligte innerhalb der Schule waren ca. 120 aktive Schülerinnen und Schüler in den Projekten, 6 Klassen, 8 aktive Lehrkräfte in verschiedenen Projekten, Kurse: Jugend forscht; 4 Schulpraktikanten, Hausmeister.

Das Ziel, die Schüler zum Thema Umwelt zu sensibilisieren und Interesse zu wecken erreichten wir. Den Schulgarten nachhaltig zu bewirtschaften und die eigene Ernte zu naschen und zu merken wie prima das schmecken kann ist ein Erfolg. Eigenerstellte Produkte wie Honig sind bei den Schülern und Eltern sehr beliebt. Die Erkenntnis, dass dieser Erfolg nur durch ständige Pflege, hier der Insekten, und Beobachtung dieser möglich ist, kommt bei den Schülern an. Aufgrund der Coronalage fielen die verschiedenen Infotage aus - der Verkauf von Gemüse und Honig konnte daher nicht in dem Umfang wie üblich erfolgen. Das gemeinsame Verzehren von angerichtetem Gemüse war nicht erlaubt. Das Anlegen der Beete und der Start in die Schulgartensaison 2020 konnten nicht mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam stattfinden. Ebenso die Betreuung der Bienen, das Schleudern des Honigs und das Anlegen eines größeren Blühstreifens.

(Bericht und Fotos: Kühn, Dr. Langer, Lenk)

Folie für den Wettbewerb

Bau eines Sonnenkollektors

Elias bei der Präsentation der Wetterdatenbank

Bau der Wetterstation für den Stratosphärenflug

Start des Wetterballons

Design des LUKAS Honigs

Präsentation des Bienenprojekts auf dem Schlaumachertag

Schulgarten

Am Biotop des Regenrückhaltebeckens

LUKAS Wildnis

Blühstreifen

Jugend forscht 2022

Bau eines Hochbeets aus Paletten

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