Landesfinale im Floorball

Gekommen, um zu überzeugen …

Ein Team aus 10 SchülerInnen der LUKAS Schule aus den Klassen 8 RS (Sascha), 9 RS (Marta,  Jonathan) und 9 GY (Selina, Ida, Johanna, Justus, Nikita, Jeremias, Alan) machte sich am vergangenen Donnerstag, den 16.03., um 08:00 Uhr auf dem Weg von Bassum nach Stade zum Landesfinale im Floorball, um zu zeigen, dass in dieser Mannschaft, die trotz enormen Trainingsrückstands (einige SchülerInnen betreiben diesen Sport erst seit diesem Schuljahr im Unterricht), so viel Herzblut und Kämpferherz liegt, dass sie auch als klarer Außenseiter mit gestandenen „Profis“ mithalten kann.

Das LUKAS Team fuhr um 8 Uhr mit 2 Fahrzeugen von Bassum aus los. Ein großes Dankeschön an Tjark, der an diesem Tage nicht nur Fahrer für einige SchülerInnen war, sondern auch viele unvergessliche Momente auf Fotos festhielt. Im zweiten Fahrzeug (9-Sitzer), das vom Autohaus Holtorf Bassum für diesen Ausflug „gesponsert“ wurde (herzlichen Dank dafür!!!), saßen Dr. Langer als Fahrer und der größere Teil des LUKAS-Teams. Um 10:30 Uhr erreichte die Mannschaft den Spielort Stade und konnte sich in ihren grünen Trikots bis zum ersten Spiel um 11:15 Uhr an die stimmungsvolle Atmosphäre in der Halle gewöhnen.

Das Landesfinale wurde in drei Wettkampfklassen mit je 6 Mannschaften ausgetragen. Jede Mannschaft spielte gegen jeden Gegner der eigenen Gruppe; d.h. das LUKAS-Team musste 5 Gruppenspiele austragen. Die beiden erstplatzierten Mannschaften jeder Gruppe erreichen das Deutschland-Finale am 08.05.2023 in Berlin. In der Halle wurden 3 Spielfelder aufgebaut, so dass innerhalb von 4 Zeitstunden (11 – 15 Uhr) insgesamt 45 Spiele à 12 Minuten ausgetragen werden konnten. Auf den Rängen herrschte bedingt durch eine Vielzahl an Spielern und Betreuern (ca. 200 Personen) eine positive Stimmung. Die ein oder andere Begegnung von Spielern aus unterschiedlichen Teams bestätigte das zumeist freundschaftliche Aufeinandertreffen von Floorball-Enthusiasten.

Kapitel 1: „Aufwachen“ (0:3 gegen Gymnasium Nordenham)

Nach einer kurzen Ansprache schickte Betreuer Dr. Langer die erste Line (bestehend aus jeweils 2 männlichen und weiblichen Spielern) auf das Spielfeld, um zu sehen, wie sich die körperliche Präsenz in der Anfangsphase gestalten würde. Nach weniger als einer Minute Spielzeit lag der kleine weiße Spielball bereits zweimal im eigenen Tornetz und das LUKAS-Team lag mit 0:2 zurück. Betreuer Dr. Langer schickte die zweite Line auf das Spielfeld, um das Spielgeschehen zu stabilisieren. Nach und nach ergaben sich auch erste Chancen für das LUKAS-Team, das noch kurz vor Spielende die dritte Line mit Kapitän Sascha auf das Spielfeld brachte. Kurz vor Spielende fiel unglücklich das 0:3. Mit Ausnahme der „verschlafenen Minute“ zu Beginn des Spiels war es ein Spiel auf Augenhöhe, das bis zum Schluss hart umkämpft war.

Kapitel 2: „Derby-Time“ (2:2 gegen OBS Delmenhorst-Süd)

Mit einem Line-Wechsel sollte es nun für das kleine Derby gegen die OBS Delmenhorst-Süd, die insgesamt mit 3 Mannschaften zum Finale angetreten war, zum ersten Punktgewinn kommen. Das LUKAS-Team sollte von Beginn deutlich präsenter sein. Mit einer Steigerung in Sachen Körpersprache und Einsatz erspielte sich das LUKAS-Team ein spielerisches Übergewicht, das letztendlich im 1:0 (Torschütze: Alan) mündete. Postwendend gab es durch Unachtsamkeiten in der Abwehr den schnellen 1:1 Ausgleich. Das LUKAS-Team ließ sich vom zwischenzeitlichen Ausgleich nicht von seiner Spielweise abbringen und erspielte sich den erneuten Führungstreffer zum viel umjubelten 2:1 (Tor: Sascha). Die Stimmung auf der Bank hellte sich immer mehr auf. Keine 60 Sekunden später lag der Ball wieder im eigenen Netz; 2:2. Das Spiel wurde von nun an ruppiger. Die Bank des LUKAS-Teams jubelte ein drittes Mal, als ein Freischlag von Alan zum vermeintlichen 3:2 im gegnerischen Tor „zappelte“. Das Tor wurde wegen eines angeblichen Fußtreffers leider aberkannt, so dass es letztendlich bei einem verdienten 2:2 blieb.

3. Kapitel „Das Wunder von der Unterelbe“ (2:0 gegen ISHR Hannover)

Das LUKAS-Team war nun im Turnier angekommen und überzeugte durch enormen Einsatzwillen. Nun hieß es gegen die unbesiegbaren „Floorball-Profis“ von der ISHR aus Hannover zu bestehen, die ebenso wie die OBS Delmenhorst-Süd mit 3 Mannschaften zum Landesfinale angetreten waren. 5 Wochen zuvor hatte es für das LUKAS-Team zwei Freundschaftsspiele gegen diesen schier übermächtigen Gegner gegeben, die ziemlich deutlich mit 1:9 und 1:11 verloren gingen. Was tun???
Betreuer Dr. Langer schwor das LUKAS-Team auf diesen Gegner mit einer Taktik ein, die jeder Maurer von der Baustelle nicht besser hätte umsetzen wollen (Beton, Beton, Beton…). Mit einer Mauertaktik von 2 Torfrauen, einem Libero davor und einem zusätzlichen Mittelfeldspieler war im Prinzip der gesamte Bereich um das eigene Tor „vernagelt“. Die SpielerInnen von der ISHR Hannover, die teilweise für die Hannover Mustangs regelmäßig wöchentlich in der 1. Bundesliga auflaufen, erspielten sich erwartungsgemäß ein deutliches Übergewicht mit einem Torschuss-Verhältnis von 10:0 innerhalb der ersten 3-4 Minuten. Die Bälle flogen nur so an den Torfrauen des LUKAS-Teams vorbei oder prallten an ihnen ab. Nach der überstandenen Anfangsphase ohne Gegentor ermutigte Betreuer Dr. Langer seine SpielerInnen zu Torschüssen aus der eigenen Hälfte heraus oder zu kontrollierten Konter-Versuchen. Nach etwa der Hälfte der Spielzeit lag der Ball nach einem gelungenen Konter zum viel umjubelten Führungstreffer im gegnerischen Netz. Das 1:0 für das LUKAS-Team erzielte Justus. Der Druck der Mannschaft von der ISHR Hannover wurde von nun an noch größer und die Torfrauen um Marta, Johanna, Ida und Selina werden wohl noch Tage später Erinnerungs-Male in Form von Ball-Abdrücken an einigen Körperstellen merken. Das LUKAS-Team blieb trotz der überraschenden Führung bei der defensiv ausgerichteten Taktik mit vielen schnellen Wechseln, da in diesem Spiel die meiste Kondition abverlangt wurde. Kurz vor Spielende landete der Ball durch Nikita zum 2:0 im gegnerischen Netz. Jetzt gab es kein Halten mehr auf der Bank des LUKAS-Teams und selbst auf der Tribüne hatte sich das Zwischenergebnis mittlerweile herumgesprochen. Die letzten Sekunden wurden heruntergezählt und dann sprudelte der Jubel aus allen SpielerInnen heraus und man lag sich in den Armen. Das war das Wunder von der Unterelbe! Das LUKAS Team schlug die haushohen Favoriten mit 2:0. Dies konnte man bis in die Kabinen mitverfolgen. Der Betreuer des gegnerischen Teams von der ISHR Hannover beglückwünschte das LUKAS-Team für die herausragende mannschaftliche Geschlossenheit und den unbändigen Einsatzwillen. Mehr kann man dem nicht hinzufügen!! Nun war man im Turnier angekommen mit einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage.

4. Kapitel „Hätte, hätte, Fahrradkette...“ (2:5 gegen OBS Hodenhagen)

Es waren noch zwei Spiele zu bestreiten und wenn man diese gewänne, dann…
Bei dem ein oder anderen Spieler des LUKAS-Teams war natürlich der sportliche Ehrgeiz so angestachelt, dass man nun unbedingt bei zwei weiteren Siegen nach Berlin zum Deutschland-Finale fahren wollte. Das Team von der OBS Hodenhagen, das wie das LUKAS-Team auch in grünen Trikots erschien, musste zu Beginn rote Leibchen überstreifen. Vielleicht lag damit auch das Glück beim Gegner. Das Spiel verlief zunächst glücklich mit einem Eigentor zum relativ schnellen 1:0 für das LUKAS-Team. Durch deutlich mehr körperliche Präsenz und Spielübersicht konnte die OBS Hodenhagen den Rückstand in ein zwischenzeitliches 2:1 drehen. Nikita schoss danach das 2:2, bevor es postwendend zum 2:3-Rückstand kam. Das LUKAS-Team versuchte durch zunehmend mehr spielerische Gestaltung das Ergebnis seinerseits zu drehen, verpasste dies aber durch eine Vielzahl an Fehlschüssen. Zwei späte Gegentore zum 2:4 und 2:5 machten letztendlich alle Träume von Berlin zunichte…

5. Kapitel „Lehrgeld zahlen“ (2:8 gegen Gymnasium Lilienthal)

Die in knallgelb spielende Mannschaft vom Gymnasium Lilienthal, die wie die ISHR Hannover auch mit einer Vielzahl von erfahrenen BundesligaspielerInnen auflief, zeigte bereits zu Beginn ihre spielerische Überlegenheit. Nach 2 Minuten stand es bereits 0:3 aus Sicht des LUKAS-Teams. Nach einem zwischenzeitlichen 1:3 und 2:4 keimte noch einmal ein bisschen Hoffnung auf, doch fast jeder der folgenden 4 herausgespielten Gegentreffer zeigte auf, dass die Kraft und Konzentration aus den vorherigen Spielen fehlten. Letztendlich fiel das 2:8 zu deutlich aus, spiegelte aber nicht den Gesamtverlauf wider.

Gegangen, um nächstes Jahr wiederzukommen…

Pünktlich um 15 Uhr wurden die Platzierungen vorgelesen, die Urkunden vergeben und die Pokale für die drei Erstplatzierten feierlich überreicht. Sascha, als Kapitän des LUKAS-Teams, nahm unter Applaus des Publikums die Siegerurkunde (5. Platz) entgegen. Alle SpielerInnen waren nun platt und konnten sich auf der fast 2-stündigen Rückfahrt erholen und stolz sein auf die Leistung, die sie im LUKAS-Team an diesem Tage sportlich erreicht hatten. Betreuer Dr. Langer und Begleiter Tjark machten den SchülerInnen Mut, dass in einem Jahr bei Ausbau der Trainingseinheiten, der körperlichen Fitness und der mannschaftlichen Geschlossenheit die nächsten Siege sicher seien...   

(Bericht: Langer, Fotos: Wienberg)

Wir danken dem Autohaus Holtdorf, Bassum, für die Überlassung eines 9-Sitzers für die Fahrt zum Finale nach Stade.

 

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