Seit Mitte März galt für den Jahrgang ein „Betretungsverbot“ der Schulbehörde. Unterricht gab es für die Gymnasiasten aber trotzdem, wenn auch auf Distanz. Schon in den Wochen vor den Osterferien erhielten sie jeden Tag nach Stundenplan Aufgaben in den Unterrichtsfächern. Diese wurden für sie – wie für alle Klassen der LUKAS Realschule und des LUKAS Gymnasiums – auf den schulinternen Server eingestellt, mitsamt Materialien und Abgabetermin für das Einreichen. Da alle Klassen der Schule in den vergangenen Jahren sukzessive in die Arbeit mit der Plattform eingewiesen worden waren, stellte der Umgang damit für die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe kein Problem dar – anders vielleicht als bei den Jüngeren, die doch in der ersten Zeit eher auf die Unterstützung der Eltern angewiesen waren.
Begleitend zu den Aufgaben waren Lehrkräfte während der regulären Unterrichtszeit im Messenger der Plattform anwesend und so konnte manche Frage, zum Beispiel in Informatik oder Mathematik, direkt mit dem Lehrer besprochen und geklärt werden. Im Gegensatz zu den unteren Jahrgängen des Gymnasiums, die naturwissenschaftliche Versuche – im 6. Jahrgang etwa zu Gemischen und Emulsionen - zu Hause in der Küche durchführen konnten, reichte für den 11. Jahrgang die Anschauung durch Lernvideos ihrer Versuche im Internet oder auf Lernplattformen des Kultusministeriums. In Video-Konferenzen mit der Chemielehrerin vertieften sie die Inhalte und sicherten die Erkenntnisse mit Hilfe von anschaulichen Folien, die in der Konferenz eingespielt wurden und das Tafelbild aus dem Fachraum in der Schule ersetzten. Zum Glück für die Schüler fanden diese Video-Konferenzen zur 5. und 6. Stunde statt und nicht am frühen Morgen. Früh aufstehen mussten sie allerdings beispielsweise für die schriftliche Klausur im Fach Religion. Auch diese wurde online gestellt, zu Hause erarbeitet und dann zum festgelegten Zeitpunkt hochgeladen – als eingetippte Textdatei wohlgemerkt, was für einige Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung war. Als Klausurersatzleistung wird das Ergebnis in die Halbjahresnote einfließen.
Insgesamt hat den Schülerinnen und Schülern das digitale Arbeiten gut gefallen. Das selbstständige Erarbeiten der Themen und die zusätzliche Motivation, die die Arbeit am Computer bedeutete, hätten einen guten Effekt gehabt und man habe das Gefühl, sich auch unter den ungewohnten Bedingungen des Lockdowns weitergebildet zu haben.
Die Schülerinnen und Schüler, die in knapp 8 Wochen die sogenannte Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe beenden werden, um dann auf direktem Wege zum Abitur im Jahr 2022 zu gehen, blicken voller Zuversicht auf die nun vor ihnen liegende Zeit in der Schule. Auch wenn sie während dieses Zwischenspurts noch eine ganze Reihe von Klausuren schreiben müssen, sind sie sich des immensen Vorteils bewusst, der ihnen das LUKAS Gymnasium bietet: Sie haben die Zeit des Home Schooling optimal nutzen können und werden nun in den restlichen Wochen des Schuljahres jeden Tag in der Schule Unterricht haben. Da die Lerngruppe im Moment die erlaubte Schülerzahl nicht überschreitet, wird die Klasse nicht geteilt und kann jeden Tag - statt nur jeden zweiten Tag - zur Schule kommen. So werden sie gut vorbereitet auf die Qualifikationsphase am LUKAS Gymnasium, in der im Rahmen des naturwissenschaftlichen Schwerpunkts die Fächer Biologie und Chemie als Kurse mit erhöhtem Anforderungsniveau stattfinden werden.
Ein besonderes Highlight werden die Jugendlichen nach den Sommerferien erleben. Dann nämlich, wenn sie das erste Mal im neuen Oberstufentrakt der LUKAS Schule Unterricht haben werden. Die Schule errichtet einen Anbau, in dem neben großzügigen Fachräumen für Musik und Kunst, besonders die gymnasiale Oberstufe des LUKAS Gymnasiums ihre schulische Heimat finden wird. Neben eigenen Klassenzimmern für die Jahrgänge wird es auch einen gemütlicher gestalteten Aufenthaltsbereich für die Jugendlichen geben.
Die Bauarbeiten für den großzügigen Oberstufentrakt seien im Zeitplan und man rechne mit einem pünktlichen Bezug der neuen Räumlichkeiten. „Wir gehen davon aus, dass wir im neuen Schuljahr auch bei vermutlich weiterhin geltenden Kontakt- und Hygienebestimmungen während der Corona-Pandemie die Jahrgänge der gymnasialen Oberstufe jeden Tag in der Schule unterrichten können, da die Räume so großzügig bemessen sind, dass Abstandsregelungen umgesetzt werden können“, erläutert Gabriele Wilk-Batram als Schulleiterin. „Aus diesem Grund ermuntern wir ausdrücklich Schülerinnen und Schüler, die sich Sorgen über ihren Weg zum Abitur machen und Wechselgedanken haben, trotz der Corona-Zeit die Chance zu nutzen, die gymnasiale Oberstufe der LUKAS Schule kennen zu lernen. Wir ermöglichen auch in dieser Zeit eine Hospitation im Jahrgang 11“, fügt sie hinzu. Als Fachlehrerin in Chemie freue sie sich persönlich sehr auf das neue Schuljahr mit einem „Leistungskurs“ Chemie – um im alten Jargon zu bleiben. „Mit einem munteren und motivierten Kurs und einem zweimaligen Preisträger Chemie in Jugend forscht im Kurs wird das ein zwar herausforderndes, aber sicherlich erfreuliches Arbeiten“, sagt Frau Wilk-Batram und lächelt.